1935

Am 24. März 1935, einem Sonntagmorgen, stirbt Fritz August Anschütz überraschend an einem Schlaganfall. Er hatte sich durch Tüchtigkeit und Fleiß einen hervorragenden Ruf und Geschäftsbeziehungen in vielen Ländern erworben. Auch war er bekannt als großzügiger Förderer, Helfer und Berater vieler Vereine und gemeinnütziger Einrichtungen in Mehlis. Bei seiner Beerdigung am folgenden Donnerstag wehte die Fahne des Werkes auf Halbmast, als er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen wurde. Die Werkssirene sandte ihrem Seniorchef einen lang anhaltenden Klageton als letzte Ehre.

Die Trauerprozession geleitete Fritz Anschütz durch Mehlis zu seiner letzten Ruhestätte, 28. März 1935

Von nun an lagen die Geschicke der Firma in den Händen von Max und Rudolf Anschütz. Der 1930 geborene Dieter Anschütz, Vater des heutigen Geschäftsführers Jochen Anschütz, lebte mit seiner Familie unterhalb des Fabrikdachs. Der Balkon auf dem Flachdach war zu dieser Zeit auch Dieters Spielplatz.

Der 11jährige Dieter Anschütz als Pimpf beim deutschen Jungvolk und seine Mutter Berta, 1941

Teil der Fabrik mit der Wohnung der Familie Anschütz im Dachgeschoss, 1944

Seit der Gründung des Unternehmens wurde bei ANSCHÜTZ nicht nur in neue Fabrikgebäude, Maschinen oder Material investiert sondern auch in den Menschen. Schon Gründer Julius Gottfried Anschütz legte viel Wert auf gut ausgebildete, motivierte und zufriedene Angestellte. So kam es nicht selten vor, dass Mitarbeiter nicht nur einige Jahre sondern Jahrzehnte, teilweise sogar von der Ausbildung bis in die Rente bei ANSCHÜTZ arbeiteten. Die zuständige Industrie- und Handelskammer Sonneberg würdigte die 40jährige, ununterbrochene Arbeit des Laufbohrers Max Keiner in der nebenstehenden Urkunde und verlieh im dafür die „Ehrendenkmünze in Silber“.

Urkunde für 40jährige Betriebszugehörigkeit, 23.02.1943

Teile-Verzeichnis zu JGA-Karabinern, Mitte der 30er Jahre

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